Die Tillylinde – Ein lebendes botanisches Kuriosum und Naturdenkmal

Die Tillylinde von Goltern - Ein geschichtsträchtiger und geschützter Baum

Die Tillylinde von Goltern, unweit der St.-Blasius-Kirche in der Region Hannover, ist ein geschichtsträchtiger und geschützter Baum. Bereits im 12. Jahrhundert gepflanzt, ist sie mit über 800 Jahren der älteste Baum in der Region. Der Baum zeichnet sich durch einen mächtigen Stamm mit einem Umfang von 10,24 Metern und einer Höhe von etwa 13 Metern aus. Der Kronendurchmesser beträgt etwa 16 Meter.

Der Stamm des Baumes ist mittlerweile komplett hohl, jedoch wird die Standfestigkeit durch wiederholte Baumpflegemaßnahmen sichergestellt. Der Baum wurde 1955 und 1985 mit zahlreichen Eisenstreben verstärkt, und 2013 wurde die Baumkrone um etwa sieben bis acht Meter zurückgeschnitten, um den Stamm zu entlasten. Trotz seines Alters und des hohlen Stammes zeichnet sich die Tillylinde durch eine hohe Vitalität aus.

Der Name des Baumes könnte von dem mittelalterlichen Wort "Thie" abgeleitet sein, was auf einen möglichen Standort eines Gogerichtsplatzes hinweist. Auch eine Sage rankt sich um den Baum, die besagt, dass im Dreißigjährigen Krieg unter der Linde Soldaten Tillys lagerten und den Ort Goltern plünderten und niederbrannten. Dabei kamen 33 Einwohner ums Leben, die sich im Kirchturm versteckt hatten.

Die Tillylinde ist nicht nur aufgrund ihrer Geschichte und Seltenheit von besonderer Bedeutung, sondern auch als Naturdenkmal geschützt. Es ist eines der vier bereits in der ersten Verordnung über die Sicherung von Naturdenkmalen des Landkreises Hannover aus dem Jahr 1934 enthaltenen Naturdenkmale. Der Schutzzweck des Naturdenkmals besteht darin, die Tillylinde aufgrund ihrer Seltenheit und ihrer Bedeutung für Natur- und Heimatkunde zu schützen.

Die Tillylinde ist ein beeindruckender Baum, der eine lange Geschichte und besondere Bedeutung für die Region Hannover hat. Als Naturdenkmal sollte sie weiterhin geschützt und gepflegt werden, damit auch kommende Generationen die Chance haben, dieses lebende botanische Kuriosum zu bewundern.

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