Einleitung
Pilzliche Baumkrankheiten gehören zu den häufigsten Erkrankungen von Bäumen. Pilze nutzen geschwächte oder verletzte Bäume als Eintrittspforte und können Blätter, Rinde, Holz oder Wurzeln befallen. Manche verursachen nur optische Schäden, andere gefährden langfristig die Stand- und Bruchsicherheit.
Diese Seite bietet einen Überblick über pilzliche Baumkrankheiten, ihre Ursachen, typischen Symptome und eine fachliche Einordnung. Sie dient als zentrale Übersichtsseite für alle pilzlichen Erkrankungen auf baumdestages.de.
Was sind pilzliche Baumkrankheiten?
Pilzliche Baumkrankheiten werden durch unterschiedliche Pilzarten verursacht, die auf oder im Gewebe des Baumes leben. Dabei unterscheidet man:
Blattpilze
Rinden- und Rindennekrosepilze
Holz- und Weißfäulepilze
Wurzel- und Stockfäuleerreger
Nicht jeder Pilzbefall ist automatisch gefährlich – entscheidend ist, welches Gewebe betroffen ist.
Wie Pilze Bäume befallen
Pilze gelangen meist über:
Wunden (z. B. Schnittstellen, Rindenverletzungen)
Frostschäden
absterbendes Gewebe
geschwächte Wurzeln
in den Baum. Gesunde, vitale Bäume können viele Pilze lange kompensieren.
Typische Symptome pilzlicher Baumkrankheiten
Pilzliche Erkrankungen zeigen sich oft schleichend. Häufige Symptome sind:
Blattflecken oder Blattverfärbungen
vorzeitiger Blattfall
Rindennekrosen
Fruchtkörper am Stamm oder an der Basis
abgestorbene Äste
verminderter Zuwachs
Fruchtkörper sind meist nur das sichtbare Zeichen eines bereits bestehenden Befalls im Inneren.
Pilzliche Blattkrankheiten
Blattkrankheiten beeinträchtigen in erster Linie die Assimilationsleistung des Baumes.
Typische Merkmale:
Flecken
Beläge
Verfärbungen
frühzeitiger Blattabwurf
👉 Zu den Einzelporträts:
Teerfleckenkrankheit
Mehltau
Blattbräune
(jeweils eigene Unterseiten)
Pilzliche Rinden- und Trieberkrankungen
Diese Pilze befallen:
Rinde
Bast
junge Triebe
Typische Erscheinungen:
eingesunkene Rindenbereiche
Rissbildung
Absterben von Trieben
Solche Erkrankungen treten häufig nach Stress oder Verletzungen auf.
Holz- und Weißfäulepilze
Holzzersetzende Pilze bauen das Holz im Inneren des Baumes ab. Besonders relevant sind:
Weißfäule
Braunfäule
Moderfäule
Diese Pilze können die Standsicherheit erheblich beeinträchtigen, auch wenn die Krone noch vital wirkt.
👉 Eigene Rubrik: Pilze an Bäumen (Holzzersetzung)
Wurzel- und Stockfäulen
Pilze im Wurzelbereich sind besonders kritisch, da sie:
die Wasser- und Nährstoffaufnahme stören
die Standfestigkeit reduzieren
oft spät erkannt werden
Fruchtkörper erscheinen häufig erst, wenn der Befall weit fortgeschritten ist.
Zusammenhang zwischen Standort, Pflege und Pilzbefall
Pilzliche Baumkrankheiten treten bevorzugt bei:
Trockenstress
Staunässe
Bodenverdichtung
falschem Schnitt
Wurzelschäden
auf. Eine gute Baumpflege ist die wichtigste vorbeugende Maßnahme.
👉 Weiterführend: Baumpflege – Leitfaden für gesunde Bäume
Umgang mit pilzlichen Baumkrankheiten
Nicht jeder Pilzbefall erfordert sofortiges Handeln. Mögliche Maßnahmen sind:
Beobachtung und Dokumentation
Verbesserung der Standortbedingungen
gezielte Schnittmaßnahmen
fachliche Beurteilung der Verkehrssicherheit
Chemische Mittel spielen in der Baumpflege kaum eine Rolle.
Häufige Fragen zu pilzlichen Baumkrankheiten (FAQ)
Sind alle Pilze an Bäumen schädlich?
Nein. Viele Pilze leben saprophytisch oder ohne größere Auswirkungen.
Sind Fruchtkörper immer ein Warnsignal?
Ja. Sie weisen auf einen bereits bestehenden Befall im Inneren hin.
Kann man Pilzbefall heilen?
In der Regel nicht. Ziel ist es, den Baum zu stabilisieren oder Risiken zu minimieren.
Wann wird ein Pilzbefall gefährlich?
Wenn tragendes Holz oder der Wurzelbereich betroffen ist.
