Rosskastanienminiermotte: Ein unscheinbarer Schädling mit großer Wirkung

Die Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella) ist ein kleiner Schmetterling, dessen Raupen große Schäden an Rosskastanien (insbesondere Aesculus hippocastanum) verursachen. Seit ihrer Entdeckung in den 1980er Jahren hat sie sich rasant in Europa ausgebreitet und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dieser Bäume dar.


Merkmale der Rosskastanienminiermotte

  • Schmetterling:
    • Flügelspannweite: 7-10 mm.
    • Flügel mit charakteristischer goldbrauner Zeichnung.
  • Larven:
    • Kleine, weiße bis gelbliche Raupen, die im Inneren der Blätter minieren (Gänge fressen).
  • Eier:
    • Werden auf die Blattoberfläche gelegt und sind mit bloßem Auge kaum sichtbar.

Schadbild an der Rosskastanie

  1. Blattverfärbung:
    • Braun-gelbliche Flecken entstehen durch die Fraßgänge der Larven.
  2. Vorzeitiger Blattfall:
    • Stark befallene Bäume verlieren ihre Blätter bereits im Hochsommer.
  3. Schwächung des Baumes:
    • Wiederholter Befall reduziert die Vitalität und macht die Bäume anfälliger für Krankheiten.

Verbreitung und Lebenszyklus

  • Ursprung: Vermutlich aus der Region um den Ohridsee (Balkan).
  • Verbreitung: Erfolgt durch Wind, Menschen (z. B. Transport von befallenen Blättern) und Fahrzeuge.
  • Zyklen: Bis zu vier Generationen pro Jahr, abhängig von den klimatischen Bedingungen.

Bekämpfung und Vorbeugung

  1. Laubmanagement:
    • Befallenes Laub im Herbst aufsammeln und fachgerecht entsorgen (z. B. verbrennen oder kompostieren).
  2. Nützlinge fördern:
    • Ansiedlung von natürlichen Feinden wie Schlupfwespen.
  3. Insektizide:
    • Einsatz spezifischer Mittel bei starkem Befall (in Absprache mit Experten).
  4. Widerstandsfähige Sorten:
    • Züchtung und Pflanzung robuster Kastanienarten.

Wussten Sie schon?

  • Die Rosskastanienminiermotte wurde erstmals 1984 in Mazedonien beschrieben und hat sich seitdem in fast allen europäischen Ländern verbreitet.
  • Trotz schwerer Schäden überleben die meisten befallenen Bäume, wenn sie ausreichend gepflegt werden.
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