Tannenborkenkäfer: Ein kleiner Käfer mit großer Wirkung

Der Tannenborkenkäfer (Pityokteines curvidens) ist ein gefährlicher Schädling, der Weißtannen (Abies alba) und andere Tannenarten befällt. Besonders in geschwächten Beständen kann dieser Käfer erhebliche Schäden verursachen.


Merkmale des Tannenborkenkäfers

  • Aussehen des Käfers:
    • Länge: 2,5-3 mm.
    • Dunkelbraun bis schwarz, mit einem zylindrischen Körper.
  • Larven:
    • Weißlich mit braunem Kopf, beinlos.
  • Fraßgänge:
    • Charakteristische sternförmige Muster unter der Rinde.

Schadbild an der Tanne

  1. Bohrmehl:
    • Feines, braunes Bohrmehl sammelt sich an der Basis des Baumes oder in Rindenspalten.
  2. Rindenabfall:
    • Befallene Rinde löst sich ab und gibt die Fraßgänge frei.
  3. Nadelverfärbung:
    • Die Nadeln verfärben sich von grün zu gelblich-braun.
  4. Baumsterben:
    • Stark befallene Bäume sterben oft innerhalb eines Jahres.

Lebenszyklus und Verbreitung

  • Eiablage:
    • Die Weibchen legen ihre Eier in Bruttunnels unter der Rinde ab.
  • Larvenentwicklung:
    • Die Larven fressen radial verlaufende Gänge im Bast, was die Wasser- und Nährstoffversorgung des Baumes unterbricht.
  • Verpuppung:
    • Verpuppung erfolgt in der Rinde, der Käfer schlüpft durch kleine Löcher.
  • Verbreitung:
    • Käfer fliegen aktiv auf der Suche nach geschwächten oder gefällten Bäumen.

Ökologische und wirtschaftliche Folgen

  • Waldökologie:
    • Der Käfer fördert die Zersetzung geschwächter Bäume, kann jedoch bei Massenvermehrung intakte Bestände gefährden.
  • Forstwirtschaft:
    • Befallene Bäume verlieren an Holzqualität und verursachen wirtschaftliche Verluste.

Vorbeugung und Bekämpfung

  1. Waldpflege:
    • Regelmäßige Entfernung von geschädigten oder kranken Bäumen.
  2. Pheromonfallen:
    • Einsatz von Fallen zur Überwachung und Kontrolle der Käferpopulation.
  3. Förderung natürlicher Feinde:
    • Spechte und parasitische Insekten können zur natürlichen Bekämpfung beitragen.
  4. Mischwälder:
    • Förderung von Mischbeständen reduziert das Risiko von Massenbefall.

Wussten Sie schon?

  • Der Tannenborkenkäfer befällt bevorzugt ältere oder geschwächte Tannen, vor allem nach Stürmen oder Trockenperioden.
  • Seine Fraßgänge erinnern an kunstvolle Muster und können zur Identifizierung des Befalls beitragen.
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