Tannenkrebs: Eine Bedrohung für die Weißtanne

Der Tannenkrebs, verursacht durch den Pilz Nectria fuckeliana, ist eine ernsthafte Krankheit, die vor allem die Weißtanne (Abies alba) befällt. Sie tritt sowohl in natürlichen Wäldern als auch in Forstbeständen auf und kann erhebliche wirtschaftliche und ökologische Schäden verursachen.


Merkmale des Pilzes

  • Fruchtkörper:
    • Kleine, rote bis orangefarbene Kugeln, die auf der Rinde infizierter Bäume sichtbar werden.
    • Bilden sich oft in Gruppen und sind im Spätherbst besonders auffällig.
  • Myzel:
    • Verbreitet sich im Holz und verursacht ausgedehnte Fäulnis.

Symptome des Tannenkrebses

  1. Rindenverfärbungen:
    • Dunkle Flecken auf der Rinde, die sich ausweiten.
  2. Rindennekrosen:
    • Absterben von Rindengewebe, oft mit Harzaustritt.
  3. Krebsartige Wucherungen:
    • Deutliche Verdickungen und Wülste an Stamm und Ästen.
  4. Aststerben:
    • Befallene Äste sterben ab, was zu einer offenen Krone führt.

Verbreitung und Ökologie

  • Der Pilz wird durch Sporen verbreitet, die über Wind und Regen transportiert werden.
  • Verletzungen an der Rinde, z. B. durch Forstmaschinen oder Wildverbiss, erleichtern die Infektion.
  • Besonders anfällig sind junge Tannen und Bäume in Monokulturen.

Ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen

  • Waldökologie:
    • Der Verlust von Tannen destabilisiert Ökosysteme und reduziert die Biodiversität.
  • Forstwirtschaft:
    • Befallene Bäume sind weniger wirtschaftlich nutzbar, da das Holz durch Fäulnis an Qualität verliert.

Vorbeugung und Bekämpfung

  1. Waldpflege:
    • Vermeiden von Verletzungen der Rinde.
    • Förderung von Mischbeständen zur Erhöhung der Resilienz.
  2. Früherkennung:
    • Regelmäßige Kontrollen auf Rindenverfärbungen und Wucherungen.
  3. Entfernung infizierter Bäume:
    • Stark befallene Bäume sollten schnellstmöglich entfernt werden, um die Ausbreitung zu verhindern.

Wussten Sie schon?

  • Nectria fuckeliana kann auch andere Nadelbaumarten wie die Fichte befallen, ist jedoch bei der Weißtanne besonders aggressiv.
  • Mischwälder mit einem hohen Anteil an Laubbäumen sind weniger anfällig für Tannenkrebs.
Teile dies