Der Ulmensplintkäfer (Scolytus spp.) ist ein kleiner, aber verheerender Schädling, der eine entscheidende Rolle beim Ulmensterben spielt. Als Hauptüberträger des Pilzes Ophiostoma novo-ulmi befällt er vor allem Ulmenarten wie die Feldulme (Ulmus minor), die Bergulme (Ulmus glabra) und die Flatterulme (Ulmus laevis).
Merkmale des Ulmensplintkäfers
- Aussehen:
- Käferlänge: 2-5 mm.
- Zylindrischer, dunkler Körper.
- Charakteristische Rillen auf den Flügeldecken.
- Verbreitung:
- In ganz Europa verbreitet, insbesondere in Regionen mit hohem Ulmenbestand.
Lebenszyklus
- Eiablage:
- Weibchen legen ihre Eier in Bruthöhlen unter der Rinde ab.
- Larvenentwicklung:
- Die Larven fressen sternförmige Fraßgänge, die das Wasserleitungssystem der Ulmen zerstören.
- Verpuppung:
- Nach einigen Wochen verpuppen sich die Larven im Holz.
- Ausflug neuer Käfer:
- Neue Käfer verlassen den Baum und verbreiten die Pilzsporen auf andere Ulmen.
Schadbild
- Bohrmehl:
- Feines Holzmehl sammelt sich am Stammfuß oder in Rindenspalten.
- Rindenverfärbung:
- Dunkle Verfärbungen, oft begleitet von Rissen.
- Kronensterben:
- Ausdünnung der Baumkrone durch abgestorbene Äste.
Verbreitung und Auswirkungen
- Bedingungen für Befall:
- Geschwächte Bäume, etwa durch Trockenheit oder mechanische Schäden, sind besonders anfällig.
- Auswirkungen:
- Massive Ulmenverluste in Wäldern, Parks und städtischen Gebieten.
- Verstärkte Verbreitung des Pilzes Ophiostoma novo-ulmi, der das Ulmensterben verursacht.
Vorbeugung und Bekämpfung
- Monitoring:
- Einsatz von Pheromonfallen zur Befallsüberwachung.
- Waldmanagement:
- Frühzeitige Entfernung befallener Bäume, um die Ausbreitung zu verhindern.
- Resistente Ulmen:
- Züchtung und Pflanzung von resistenten Ulmensorten.
- Insektizide:
- Selektiver Einsatz in stark betroffenen Gebieten.
Wussten Sie schon?
- Die Fraßgänge des Ulmensplintkäfers sind so charakteristisch, dass sie oft zur Identifikation des Befalls herangezogen werden.
- Der Käfer spielt eine entscheidende Rolle im Ulmensterben, indem er den Pilz Ophiostoma novo-ulmi überträgt und verbreitet.
