Die Buchenrindenkrankheit, auch als Buchenrindennekrose bekannt, ist eine ernste Erkrankung, die vor allem die Rotbuche (Fagus sylvatica) betrifft. Sie entsteht durch eine Kombination von Pilzbefall, Insektenangriffen und Umweltstressoren wie Trockenheit oder mechanische Verletzungen.
Merkmale und Ursachen
- Hauptverursacher:
- Pilzinfektionen, insbesondere durch Nectria coccinea und Cylindrocarpon candidum.
- Befall durch die Buchenwollschildlaus (Cryptococcus fagisuga), die die Rinde schädigt und Infektionen begünstigt.
- Begünstigende Faktoren:
- Trockenperioden, mechanische Verletzungen und Luftverschmutzung erhöhen die Anfälligkeit der Bäume.
Symptome der Krankheit
- Schwarze Rindenflecken:
- Dunkle Verfärbungen, oft begleitet von Schleimfluss.
- Rindenablösung:
- Absterben und Ablösen der Rinde in betroffenen Bereichen.
- Fruchtkörperbildung:
- Auftreten von Pilzfruchtkörpern auf der geschädigten Rinde.
- Kronenschäden:
- Vorzeitiger Blattfall, astweises Absterben und lüchtige Kronen.
Verbreitung und Auswirkungen
- Geografische Verbreitung:
- Besonders häufig in feuchten Regionen Europas mit milden Wintern.
- Auswirkungen auf die Ökosysteme:
- Verlust alter Buchen beeinträchtigt die Artenvielfalt in Buchenwäldern.
- Erhöhte Anfälligkeit für Sturmschäden und andere Stressfaktoren.
- Wirtschaftliche Verluste:
- Holzentwertung und erhöhter Aufwand für Forstschutzmaßnahmen.
Lebenszyklus der Krankheit
- Insektenbefall:
- Die Buchenwollschildlaus verletzt die Rinde und schafft Eintrittspforten.
- Pilzinfektion:
- Pilzsporen dringen in die verletzte Rinde ein und verursachen Nekrosen.
- Ausbreitung:
- Der Pilz breitet sich über das Kambium aus und beeinträchtigt die Wasser- und Nährstoffversorgung.
- Fruchtkörperbildung:
- Pilze produzieren Sporen, die sich über Wind und Wasser verbreiten.
Vorbeugung und Bekämpfung
- Standortwahl:
- Pflanzung an Standorten mit ausreichender Wasserversorgung und guter Bodenqualität.
- Baumpflege:
- Vermeidung von mechanischen Verletzungen und regelmäßige Kontrollen.
- Waldmanagement:
- Mischwälder statt Monokulturen, um die Widerstandsfähigkeit der Bäume zu erhöhen.
- Entfernung befallener Bäume:
- Frühzeitiges Entfernen infizierter Bäume, um die Ausbreitung zu begrenzen.
Wussten Sie schon?
- Die Buchenrindenkrankheit wurde erstmals in Europa beschrieben und tritt zunehmend aufgrund von Klimawandel und Umweltbelastungen auf.
- Alte Buchen mit dickem Stamm sind besonders anfällig, da ihre Rinde oft mehr Verletzungen aufweist.
