Das Ulmensterben, verursacht durch den Pilz Ophiostoma novo-ulmi, ist eine der verheerendsten Baumkrankheiten des 20. und 21. Jahrhunderts. Es betrifft vor allem Feldulmen (Ulmus minor), Bergulmen (Ulmus glabra) und Flatterulmen (Ulmus laevis).
Hintergrund und Geschichte
- Der Erreger wurde erstmals in den 1920er Jahren in Europa beschrieben.
- Eine zweite, aggressivere Welle begann in den 1970er Jahren und breitete sich schnell weltweit aus.
- Ursprünglich stammt der Pilz vermutlich aus Asien, wo Ulmenarten resistenter sind.
Übertragung des Pilzes
- Der Pilz wird durch Ulmensplintkäfer (Scolytus) übertragen:
- Die Käfer bohren Gänge unter die Rinde und bringen dabei die Pilzsporen in das Holz ein.
- Der Pilz breitet sich durch das Wasserleitungssystem der Bäume aus.
- Infektion erfolgt auch durch Wurzelkontakt zwischen benachbarten Bäumen.
Symptome des Ulmensterbens
- Blattverfärbung und -welke:
- Blätter vergilben, rollen sich ein und fallen frühzeitig ab.
- Aststerben:
- Äste sterben vom Kronenrand aus ab und führen zu einer offenen Krone.
- Rindenrisse:
- Schwarze Streifen und Verfärbungen im Splintholz sind typische Anzeichen.
- Sekundärbefall:
- Geschwächte Bäume sind anfällig für weitere Schädlinge und Pilze.
Verbreitung und Auswirkungen
- Globaler Verlust: Millionen von Ulmen sind weltweit abgestorben.
- Ökosysteme: Der Verlust von Ulmen hat gravierende Auswirkungen auf Lebensräume für Vögel, Insekten und Pflanzen.
- Städtische Gebiete: Ulmen waren häufige Straßen- und Parkbäume, die durch die Krankheit stark dezimiert wurden.
Vorbeugung und Bekämpfung
- Käferbekämpfung:
- Einsatz von Insektiziden gegen Ulmensplintkäfer.
- Resistente Sorten:
- Züchtung und Pflanzung von resistenten Ulmenarten.
- Wurzelbarrieren:
- Verhindern die Übertragung des Pilzes durch Wurzelkontakt.
- Früherkennung:
- Regelmäßige Kontrolle und Entfernung infizierter Bäume.
Wussten Sie schon?
- Einige resistente Ulmensorten, wie die Hybridulme Ulmus 'New Horizon', zeigen Hoffnung für die Wiederherstellung der Ulmenpopulation.
- Der Pilz kann jahrelang im Boden überdauern, was die Wiederaufforstung erschwert.
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