Holunder (Sambucus nigra) – Porträt eines vielseitigen Strauchs

Allgemeine Informationen

  • Wissenschaftlicher Name: Sambucus nigra
  • Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
  • Herkunft: Europa, Nordafrika, Westasien
  • Wuchsform: Meist ein großer Strauch oder kleiner Baum (bis 7 m)
  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • Früchte: Schwarze, beerenartige Steinfrüchte (Holunderbeeren)
  • Lichtbedarf: Halbschatten bis Sonne
  • Bodenansprüche: Nährstoffreich, humos, feucht, aber durchlässig
  • Verwendung: Lebensmittel, Medizin, Holzverarbeitung, Zierpflanze

Beschreibung

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist ein weit verbreiteter, sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, der besonders durch seine duftenden, cremeweißen Blütendolden und seine schwarzen, vitaminreichen Beeren bekannt ist. Er wächst oft in Hecken, an Waldrändern und in Gärten. Holunder kann bis zu 7 Meter hoch werden und besitzt eine markhaltige Rinde mit typischen Korkporen.


Blätter, Blüten und Früchte

  • Blätter: Gefiedert mit 5–7 eiförmigen, gezahnten Blättchen, aromatischer Geruch.
  • Blüten: Große, flache Dolden mit vielen kleinen, weißen Blüten; intensiver Duft.
  • Früchte: Kleine, glänzend schwarze Beeren, die roh giftig sind (enthalten Sambunigrin), aber gekocht essbar sind.

Standort und Pflege

  • Licht: Der Holunder gedeiht sowohl im Halbschatten als auch in voller Sonne.
  • Boden: Bevorzugt nährstoffreiche, feuchte und durchlässige Böden, kann aber auch auf kargen Böden wachsen.
  • Schnitt: Verträgt Rückschnitte gut und kann durch regelmäßigen Schnitt verjüngt werden.

Ökologische Bedeutung

  • Nahrung für Insekten: Die Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge.
  • Vögel: Viele Vogelarten, darunter Amseln und Drosseln, ernähren sich von den Beeren.
  • Wildtiere: Blätter und Zweige werden von Wildtieren gemieden, da sie giftige Inhaltsstoffe enthalten.

Verwendung

  • Kulinarisch:
    • Holunderblüten werden für Sirup, Tee oder zum Backen verwendet.
    • Holunderbeeren sind gekocht essbar und werden für Säfte, Gelees oder Wein genutzt.
  • Medizinisch:
    • Blüten haben eine schweißtreibende, schleimlösende Wirkung (Tee gegen Erkältungen).
    • Beeren sind reich an Vitamin C und Antioxidantien.
  • Holz:
    • Wird selten genutzt, ist aber sehr elastisch und feinporig.

Besondere Mythen und Symbolik

Der Holunder hat eine lange Tradition in der Mythologie. In vielen Kulturen galt er als Schutzbaum gegen böse Geister. Früher glaubte man, dass in ihm gute Hausgeister wohnen, weshalb man ihn nicht ohne Weiteres fällte.

Teile dies